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ISCSI auf Windows Server einrichten
iSCSI (Internet Small Computer System Interface) ist ein Protokoll, das den Zugriff auf Speicherressourcen über ein IP-Netzwerk ermöglicht. Es wird häufig in Unternehmensumgebungen eingesetzt, um zentralisierte Speicherlösungen bereitzustellen und die Verwaltung von Daten zu vereinfachen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie iSCSI auf einem Windows Server einrichten können.
Einführung
iSCSI bietet mehrere Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Zugriff auf Freigaben über SMB (Server Message Block). Dazu gehören eine höhere Leistung, da iSCSI direkt auf die Blockebene zugreift, sowie zusätzliche Funktionen wie Multipathing und CHAP-Authentifizierung für eine verbesserte Redundanz und Sicherheit. Mit iSCSI können Sie virtuelle Datenträger erstellen und über das Netzwerk bereitstellen, was eine effiziente Speicherverwaltung und Skalierbarkeit ermöglicht.
Voraussetzungen
Um iSCSI auf einem Windows Server zu konfigurieren, müssen Sie die folgende Serverrolle installieren:
- Datei- und iSCSI-Dienste > iSCSI-Zielspeicheranbieter
Öffnen Sie den Server-Manager, navigieren Sie zu “Rollen und Features hinzufügen” und aktivieren Sie die genannte Rolle. Außerdem benötigen Sie einen dedizierten Speicherplatz (z.B. eine Festplatte oder ein Volume) auf dem Server, um darauf einen iSCSI-Zielspeicher zu erstellen.
iSCSI-Zielspeicher erstellen
Nachdem die Serverrolle installiert wurde, können Sie wie folgt einen neuen iSCSI-Zielspeicher erstellen:
- Öffnen Sie den Server-Manager und navigieren Sie zu “Datei- und Speicherdienste” > “iSCSI”.
- Starten Sie den “Neuer iSCSI-virtueller Datenträger-Assistenten”.
- Wählen Sie einen Speicherort für den virtuellen Datenträger (z.B. eine dedizierte Festplatte oder ein Volume).
- Geben Sie einen Namen für den iSCSI-Zielspeicher an und legen Sie die gewünschte Größe und den Speichertyp (fest, dynamisch erweiterbar oder differenzierend) fest.
- Wählen Sie die Identifizierungsmethode für Zugriffsclient aus (IQN, DNS-Name, IP-Adresse oder MAC-Adresse).
- Optional: Aktivieren Sie CHAP-Authentifizierung für zusätzliche Sicherheit.
- Überprüfen Sie die Zusammenfassung und erstellen Sie den iSCSI-Zielspeicher.
iSCSI-Initiator auf dem Client-System
Um auf den erstellten iSCSI-Zielspeicher zuzugreifen, müssen Sie auf dem Client-System den iSCSI-Initiator konfigurieren:
- Öffnen Sie den iSCSI-Initiator (suchen Sie nach “iSCSI” in der Startmenü-Suche).
- Geben Sie auf der Registerkarte “Suche” die IP-Adresse oder den Namen des iSCSI-Zielservers ein und klicken Sie auf “Schnellverbindung”.
- Wählen Sie auf der Registerkarte “Ziele” das gewünschte iSCSI-Ziel aus und klicken Sie auf “Verbinden”.
- Aktivieren Sie optional “Multipfad” für Redundanz und höhere Leistung.
Nachdem Sie den iSCSI-Zielspeicher erfolgreich verbunden haben, erscheint er in der Datenträgerverwaltung als neuer, nicht zugewiesener Speicherplatz. Sie können daraus ein neues Volume erstellen und es wie eine lokale Festplatte verwenden.
Für Fortgeschrittene
Erfahrene Administratoren können iSCSI auch über die Befehlszeile oder mit PowerShell-Cmdlets verwalten. Beispielsweise können Sie mit dem Cmdlet New-IscsiVirtualDisk
einen neuen iSCSI-Zielspeicher erstellen:
New-IscsiVirtualDisk -Path 'D:\iSCSI\Disk1.vhd' -Size 5 ´4000GB -Description 'Daten'
Außerdem lassen sich mit PowerShell mehrere iSCSI-Zielspeicher zu RAID-Arrays zusammenfassen oder für Hochverfügbarkeit und Lastenverteilung über mehrere Server verteilen.
Zusammenfassung
Die Einrichtung von iSCSI auf einem Windows Server ermöglicht die Bereitstellung zentralisierter Speicherressourcen über ein IP-Netzwerk. Mit den in diesem Artikel beschriebenen Schritten können Sie einen iSCSI-Zielspeicher erstellen und ihn auf Client-Systemen über den iSCSI-Initiator einbinden. Insbesondere in Unternehmensumgebungen bietet iSCSI Vorteile wie hohe Leistung, Redundanz und erweiterte Sicherheitsfunktionen.